Angriff auf Aussiedler in Spremberg

An diesem Wochenende fand in Spremberg das jährliche Heimatfest statt. Die beiden Männer hatten gegen 4 Uhr früh eine Musikveranstaltung besucht. Dort wurden sie von einer Gruppe – dem Augenschein nach – Rechtsextremer angepöbelt. Es fielen Sprüche wie »Geht doch zurück nach Rußland«. Der anwesende Wachschutz verwies die beiden Aussiedler des Ortes.

Auf dem Nachhauseweg wurden die Aussiedler von etwa sieben Rechtsextremen verfolgt und angegriffen. Sie wurden geschlagen und getreten. Einer der beiden Männer wurde zu Boden gerissen, er erlitt Verletzungen am Oberkörper und am Kopf. Beiden Männern wurden Prellungen im Gesicht zugefügt.

Bislang ließen die ermittelnden Behörden verlautbaren, daß Hintergründe und Motive des Angriffs unklar seien.

In den vergangen Jahren kam es beim Spremberger Heimatfest immer wieder zu rechtsextremen Angriffen, so wurden zum Beispiel 1999 fünf linke Jugendliche von etwa 50 Rechtsextremen durch die Stadt gejagt. Jedes Jahr wird das Heimatfest von einer großen Zahl Rechtsextremer besucht. Jedes Jahr kündigt die Polizei verstärkte Sicherheitsmaßnahmen an. Und jedes Jahr werden die Angriffe im Nachhinein verharmlost. Diese Verharmlosung ist Teil des Alltags in einer Stadt, in der der Bürgermeister ohne größere Probleme rassistische Äußerungen von sich geben kann, in der rechte Jugendliche hofiert werden und in der der überwiegende Teil der Einwohner sich nicht durch »schlechte Nachrichten« und schon gar nicht durch Opfer rechtsextremer Angriffe beim Feiern stören lassen will.

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