Eine Aufgabe für Verwaltung, Kommune und engagierte Bürger?

Angriffe von Rechtsradikalen auf Ausländer, auf Jugendliche, die einfach nur anders sind, das alles ist weitgehend aus den Schlagzeilen verschwunden. Gerade noch ein paar besonders brutale Überfälle und Morde werden wahrgenommen. Die Aufmerksamkeit ist erlahmt, man hat sich gewöhnt an einen »normalen« Pegel der Gewalt.

Doch für die Opfer ist die Lage alles andere als normal. Wieder ist es geschehen, dass die meisten an den Rand gedrängt werden. Man hat wichtigere Probleme. Die Opfer des Rechtsextremismus stören da bloß.
Wir sind der Überzeugung, dass wir uns mit einer solchen Situation nicht abfinden dürfen. Jeder Angriff ist ein Angriff auf die Menschenwürde von uns selbst. Kein Problem in unserer Gesellschaft kann gelöst werden, wenn gleichzeitig Menschen unter uns ausgegrenzt und geschlagen werden, weil sie angeblich nicht dazugehören.

Was bedeutet es angegriffen zu werden, nur weil man zu einer Minderheit gehört? Wie kann das Opfer danach weiterleben, wie ändert sich ihr oder sein Leben? Welche Fragen stellen diese Erfahrungen an uns? Was können wir beitragen, damit Opfer der rechtsextremen Gewalt nicht zerbrechen?

Können wir uns mit ihnen gegen die Gewalt einsetzen?

Auf unserem Workshop wollen wir uns diesen Fragen stellen. Unser Projekt, der Verein Opferperspektive, wird seine Erfahrungen aus fünf Jahren Hilfe für Opfer rechtsextremer Gewalt darstellen. Wir wollen nach Verbindungen suchen, wie unsere Arbeit und Ihr Engagement am besten ineinander greifen können. Um etwas gegen den normalen Pegel der Unmenschlichkeit zu tun.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Programm

| 10.00 Uhr | Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Vorstellungsrunde Die Sichtweise der Opfer wahrnehmen Darstellung eines Einzelfalls Posttraumatische Belastungsstörungen bei Opfern rechtsextremer Gewalt, Vortrag von Dipl. Psych. Rosmarie Priet (Opferhilfe Brandenburg) Psychische und soziale Folgen der Opfererfahrung |
| 12.00 Uhr | Mittagspause |
| 13.00 Uhr | Leitprinzipien der Unterstützung von Opfern Nicht-rechte Jugendliche als Opfer Arbeitsgruppen zur Entwicklung eigener Unterstützungsansätze und Kooperationsmöglichkeiten |
| 15.00 Uhr | Ergebnisse der Arbeitsgruppen, Resümee, Abschlussrunde |

Veranstaltungsort

Fachhochschule Eberwalde
Friedrich-Ebert-Str. 16
Anmeldung:
bis zum 10. März 2004
per E-Mail:
oder Fax: 01212 5 11 55 98 89

Veranstalter:

Opferperspektive e.V.

Der gemeinnützige Verein arbeitet seit 1998 als mobile Beratungsstelle für Opfer rechtsextremer Gewalt im Land Brandenburg.

In Kooperation mit Opferhilfe e.V. und dem Koordinator gegen Fremdenfeindlichkeit der Stadt Eberswalde, Dr. Mohamed Hamdali,
unterstützt vom Aktionsbündnis gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus,
gefördert durch das Bundesprogramm CIVITAS.

Die Veranstaltungsreihe wird im April in Neuruppin fortgesetzt.

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