»Jetzt erst recht, habe ich mir gesagt!«

Warum ist es für dich wichtig, sich gegen Neonazis zu engagieren?

Faschisten und Nazis sind verantwortlich für die schlimmsten Verbrechen des vergangenen Jahrhunderts. Neonazis propagieren ihre unmenschliche Ideologie weiter und nicht nur das: Von ihnen geht Gewalt und Zerstörung aus. Sie gefährden das friedliche Zusammenleben und die Demokratie. Besonders erschreckt mich, wie weit verbreitet rechtsextremes und rassistisches Gedankengut in der Bevölkerung ist, bei Jung und Alt. Wer wachen Auges durchs Leben geht, wird damit oft auch vor seiner Haustür konfrontiert – leider auch in Zossen, wie die Ereignisse der vergangenen Jahre zeigen! Da hilft es nicht, den Kopf in den Sand zu stecken oder zu verharmlosen.

Hattest du damit gerechnet, so sehr in den Fokus der Neonazis zu geraten?

Zuerst hat mich die Dreistigkeit der Nazis überrascht: Das nochmal ein Haus in Deutschland brennt, hatte ich nicht für möglich gehalten! Dass es darüber hinaus auch so persönlich wird, damit habe ich auch nicht gerechnet.

Hat sich seit der Morddrohung etwas für dich verändert?

Ich habe viel Anteilnahme und Unterstützung von Freunden und Bekannten erhalten. Das schweißt zusammen. Aber es verändert auch: Man wird misstrauisch, sensibler, vorsichtiger, denkt an die Sicherheit seiner Familie. Man zweifelt an der staatlichen Ordnungsmacht. Und es hat mich wütend gemacht. Jetzt erst recht, habe ich mir gesagt!

Was glaubst du, was weiterhin getan werden muss?

Der Spuk ist nicht vorbei. Wie die jüngsten Vorfälle in Zossen zeigen, müssen wir uns weiter engagieren und wir brauchen eine breite Unterstützung. Neben direkten Aktionen gegen die Aktivitäten der Neonazis, sind Aufklärung und gelebte Demokratie gepaart mit Transparenz und Öffentlichkeit die besten Waffen gegen rechtsextreme Umtriebe und deren Einfluss auf die Bevölkerung.

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