Opferperspektive verurteilt rechten Angriff auf selbstverwaltetes Hausprojekt „Zelle 79“ in Cottbus und kritisiert Bagatellisierung durch die Polizei

In der Nacht vom 23. auf den 24.05. 2015 wurde das Hausprojekt „Zelle 79“ in Cottbus von ca. 10 Personen angegriffen. Die Täter riefen rechte Parolen, schmissen mit Steinen eine Fensterscheibe ein und versuchten sich gewaltsam Zutritt zu dem Gebäude zu verschaffen. Außerdem beschmierten sie die Fassade des Hauses mit rechten Symbolen. Ein Sessel, der vor dem Haus als Sitzgelegenheit stand, wurde von den rechten Angreifern angezündet und brennend gegen die Fassade geschoben. Nur durch ein Eingreifen von Nachbar_innen und Bewohner_innen des Hauses konnte Schlimmeres verhindert werden.

Der Sprecher der Polizei Cottbus, Thomas Wendt, bagatellisierte den rechten Angriff gegenüber der Presse mit seiner Äußerung, dass „lediglich ‘Unrat’ vor dem Gebäude gebrannt habe“ und verharmloste die rechten Graffiti als „jeweils nur etwa 40 Zentimeter groß“ (siehe Lausitzer Rundschau vom 26.5.2015).

„Wir gehen von einem gezielten rechten Angriff auf das Projekt „Zelle 79“ aus und verurteilen dies. Mit Unverständnis nehmen wir die Äußerungen und das Vorgehen der Polizei zur Kenntnis, die in alle Richtungen ermittelt statt von einer politischen Straftat mit rechtem Charakter auszugehen“, so eine Sprecherin der Opferperspektive e.V.

Das Hausprojekt „Zelle 79“ ist ein wichtiger Ort alternativer Jugendkultur in Cottbus und bietet seit über einem Jahrzehnt Räumlichkeiten für solidarische Projekte in der Stadt Cottbus.

„Orte alternativer Jugendkultur – wie die „Zelle 79“ – müssen in Cottbus weiter gefördert und unterstützt werden. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zu einer solidarischen und lebenswerten Stadt“, so die Sprecherin der Opferperspektive weiter.

 

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