Verein gibt trotz leichten Rückgangs bei rechter Gewalt keine Entwarnung

Der Verein »Opferperspektive Brandenburg« registrierte
für das vergangene Jahr 128 solcher Delikte. Damit ist Brandenburg zwar
das einzige Bundesland im Osten, in dem es nach Recherchen der
Initiativen für Opfer rechtsextremer Angriffe zu einem leichten Rückgang
kam. 2004 verzeichnete die »Opferperspektive« 136 rechtsextremistisch
motivierte Gewalttaten. Grund zur Entwarnung sieht die seit 1997
bestehende Einrichtung aber nicht: Gegenüber 2003 beispielsweise stieg
die Zahl der Delikte im Jahr 2005 um zwölf. Mit 22 Übergriffen war die
Landeshauptstadt Potsdam laut »Opferperspektive« im vergangenen Jahr ein
Zentrum rechtsmotivierter Gewalt in der Mark. Die Angaben der
Beratungsstellen sind in der Regel höher als die der Statistik des
Landeskriminalamtes, da in diese nur angezeigte Fälle Eingang finden. So
registrierte der Extremismusbericht des Landesamts für Verfassungsschutz
für 2004 insgesamt 105 rechtsextremistische Gewaltdelikte, im Jahr 2003
waren es noch 87. Die amtliche Statistik für 2005 erscheint erst in
einigen Wochen. Viele Menschen, die von rechtsextremistisch motivierten
Angriffen betroffen waren, sind nach Auskunft der Opferberatungsstellen
jedoch so eingeschüchtert, dass sie von einer Anzeige Abstand nehmen.
Die »Opferperspektive Brandenburg« geht allerdings auch bei seiner
eigenen Statistik von einer »hohen Dunkelziffer« nicht gemeldeter
Delikte aus. Als Tendenz für 2005 hat der Verein eine »deutliche Zunahme
von Gewalttaten gegen junge Menschen aus dem linken und alternativen
Milieu« ausgemacht.

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