Zehn Jahre nach der Hetzjagd von Guben: Haupttäter schlägt wieder zu

Neben dem Haupttäter der rassistischen Hetzjagd von Guben 1999, die für Farid Guendoul tödlich endete, war an dem Angriff auch Colin Rädlich beteiligt. Wie der verurteilte Neonazi Bode kandidierte Rädlich im vergangenen Jahr bei den Kommunalwahlen 2008 in Guben für die NPD.

Vier angetrunkene Neonazis hatten am Vormittag bei Martin K. geklingelt, weil sie mit ihm reden wollten. Der arglose Junge ging darauf ein und wurde umgehend wüst beschimpft. Die vier Männer warfen dem 14-Jährigen unter anderem vor, im September ein Werbeplakat der NPD zerstört zu haben. Er solle sich überlegen, mit wem er sich anlege. Für den Wahlkampf damals sei Peter Naumann im Einsatz gewesen. Der NPD-Aktivist Peter Naumann war in den 1970er und 1980er Jahren Rechtsterrorist. 1988 wurde er wegen Bombenanschlägen zu einer Haftstrafe verurteilt. Die vier Neonazis schlugen ihr Opfer dann unvermittelt zusammen. Den ersten Schlag führte Alexander Bode. Der Vater von Martin K. befand sich ebenfalls am Tatort und musste bei der Gewalttat gegen seinen Sohn hilflos zusehen.

Anne Brügmann, Mitarbeiterin der Opferperspektive, kommentiert: »Die Neonaziszene in Guben geht mit skrupelloser Gewalt gegen die von ihr ausgemachten Feinde vor. Alexander Bode hat schon einmal gezeigt, zu welchen Taten er fähig ist. Nicht einmal vor harter Gewalt gegen 14-Jährige schreckt er zurück. Die Tat illustriert, dass weiterhin Handlungsbedarf gegen den Rechtsextremismus besteht.«

Eine Anzeige ist gestellt. Die Opferperspektive betreut das Opfer. Noch Tage nach der Tat waren am Hals von Martin K. Spuren des Angriffs zu sehen, auch wirkt die Drohung mit dem Hinweis auf den verurteilten Rechtsterroristen Naumann nach. Einem weiteren nachträglichen Einschüchterungsversuch durch die Schläger musste mit einem polizeilichen Platzverweis begegnet werden.

Informationen Anne Brügmann
Telefon 0151 50724851

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Quelle:OPP

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