Angriff auf linke Jugendliche glimpflich verlaufen

Im September 2006 wurden in Potsdam zwei Mitglieder der PDS-nahen
Jugendorganisation „Solid“ von Rechten angegriffen. Am späten Abend
gingen Daniel P. und Norbert M. gemeinsam Richtung Potsdamer
Hauptbahnhof nach Hause. Norbert M. trug ein T-Shirt mit der sichtbaren
Aufschrift „Socialist“, das ihn als Mitglied der linken Szene auswies.
In Nähe der Langen Brücke kam den beiden eine Personengruppe auf
Fahrrädern entgegen. Diese waren schwarz gekleidet und vermummt,
mindestens einer trug einen Thor-Steiner-Pullover. So ordneten die
beiden alternativen Jugendlichen die Gruppe eindeutig der rechten Szene
zu. Einer der Rechten stürzte mit seinem Fahrrad. Als Norbert M. und
Daniel P. an der Gruppe vorbeigingen, wurden sie als “Scheiß Antifa”
beschimpft und einer der Rechten schleuderte sein Fahrrad Daniel P. in
den Rücken. Die Rechten fuhren dann mit ihren Fahrrädern zum
Hauptbahnhof wo sie mit ca. 6 weiteren Rechten auf die Geschädigten
warteten. Die Situation war für die beiden „Solid“ Mitglieder sehr
bedrohlich, sie riefen per Telefon die Polizei zur Hilfe.

Aufmerksamkeit erregte der Fall in Potsdam, da die Polizei ihn
anfänglich nicht als rechts-motiviert einordnete und dies in einer
Stellungnahme an die PNN ausführlich darlegte.

Der Angriff auf die beiden alternativen Jugendlichen steht im Kontext
weiterer rechter Übergriffe in der Stadt. So verzeichnet die
Opferperspektive für das Jahr 2006 insgesamt 14 rechtsextreme Angriffe
in Potsdam.

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