Prozess in Luckenwalde

Serge N. aus Kamerun und Hussein M. aus Palästina waren auf dem Rückweg vom Marktplatz in Jüterbog zum Asylbewerberheim, als ihnen ein Mann und eine Frau mit Kind entgegen kamen. Diese ließen die Flüchtlinge nicht unkommentiert passieren: »Heh, Schwarzer, was machst du hier?« rief der deutsche Mann. Als die Asylbewerber erwiderten, was der »Scheiß« solle, stieg der Mann von seinem Fahrrad ab und trat auf den Palästinenser zu. In jenem Moment tauchte noch eine zweite männliche Person auf. Nach einem kurzen Wortgefecht, in dem u.a. geäußert wurde, dass Ausländer in Deutschland nichts zu suchen hätten, wurde dem Palästinenser plötzlich mit einer Bierflasche ins Gesicht geschlagen. Als sich Serge N. erneut versuchte, zwischen seinen blutend zu Boden gefallen Freund und die Angreifer zu stellen, wurde auch er mit Schlägen und Tritten attackiert. Einer der Angreifer hetzte zusätzlich einen schwarzen Hund auf den 23-Jährigen.

Die Frau und das Kind, sowie eine weitere Person, die sich zu der Frau gesellt hatte, beobachteten das Geschehen aus einigen Metern Entfernung – ohne einzugreifen. Erst das Auftauchen eines weiteren Passanten bewirkte, dass die Angreifer von ihren Opfern abließen.

Der Palästinenser erlitt durch den Angriff eine Schädelprellung, eine Nasenbeinfraktur und eine Fraktur des vorderen Frontzahns. Serge N. hatte nachfolgend Prellungen am Hals, Gelenkverletzungen an den Händen sowie eine Knöchelverletzung am Fuß, die zur Folge hatte, dass der Kameruner, der die Perspektive einer Fußballkarriere gehabt hatte, nie wieder spielen konnte.

Aktuelles, Presse ,