Rassistischer Angriff am Bahnhof Potsdam vor Amtsgericht

Der Mann hatte am 25. Mai diesen Jahres einen 23-jährigen Asylbewerber aus Togo, der vor der Bahnhofshalle Flyer für das Afrika-Festival verteilen wollte, ohne Vorwarnung ins Gesicht geschlagen. Zwei couragierte Touristen griffen ein und hinderten den Mann am weiteren Schlagen. Doch dieser fuhr fort, den Afrikaner mit Worten wie »Affe« zu beleidigen. Dann machte er wiederholt eine Geste, als ob er von einem Gestank angewidert wäre, und trat auf den Boden, als ob er Ungeziefer zertreten wolle. Wachschutz und Polizei nahmen ihn schließlich fest.

Auch wenn die körperlichen Verletzungen – Prellungen in Gesicht und Handgelenk – eher leicht waren, hinterließ der Angriff beim Opfer dennoch bleibende Spuren. Es ist das zweite Mal, dass der Togolese in Brandenburg aus rassistischen Motiven angegriffen wurde. Letztes Jahr war er nach einem Angriff aus Sicherheitsgründen von Perleberg nach Potsdam transferiert worden, dieses Jahr erfährt er an einem belebten Ort wieder einen unberechenbaren Angriff, am helllichten Tag. Vielleicht kann die Gerichtsverhandlung zur Aufklärung der Frage beitragen, wie es sein kann, dass aus äußerlich normalen, unscheinbaren Deutschen plötzlich eine rassistische Aggression herausbricht.

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