Angriffsziel Imbiss

Broschüre »Angriffsziel Imbiss«
Broschüre »Angriffsziel Imbiss«

Mehr als 70 Angriffe von Rechtsextremen auf von MigrantInnen geführte Imbisse in Brandenburg zählte die Opferperspektive seit dem Jahr 2000. Meistens handelte es sich um Brandanschläge. Schon früh nahm die Nazigewalt dabei auch terroristische Formen an. Mit dem Ziel, »Ausländer« aus der Region zu vertreiben, brannten Neonazis des Freikorps Havelland in den Jahren 2003 und 2004 zehn Imbissbuden nieder. Einige der TäterInnen wurden dafür als Mitglieder einer terroristischen Vereinigung zu Jugendstrafen verurteilt.

Straff organisierte TäterInnen sind allerdings eher die Ausnahme. Meistens wird relativ spontan aus rassistischer Motivation gehandelt. Zu diesem Ergebnis kam die Studie »Fremdenfeindliche und rechtsextreme Übergriffe auf Imbissbuden im Land Brandenburg« von Beate Selders und Thomas Bürk-Matsunami, die die Opferperspektive 2005 in Auftrag gegeben hatte. Auf dieser Grundlage erschien im selben Jahr die Broschüre »Angriffsziel Imbiss«.

Wie rechter und rassistischer Alltagsterror in Rechtsterrorismus umschlagen kann, zeigt der Terror des »Nationalsozialistischen Untergrunds«. Noch eine weitere Parallele belegt die damalige Studie: das Versagen des staatlichen Schutzes. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass bei den Ermittlungsbehörden oft das Vorurteil vorherrschend gewesen sei: »Das waren die doch bestimmt selbst.« Brandanschläge auf Döner- und Asia-Imbisse seien oft mit Versicherungsbetrug oder Konkurrenz unter AusländerInnen abgetan worden.


Files:

Angriffsziel_Imbiss
[2005, 32 S.] application/pdf  706.2 KB

Anschlaege_Imbissbuden
[2004, Studie, 96 S.] application/pdf  443.6 KB

Aktuelles