Nach Halle: Spendenaufruf


PDF: Stellungnahme BMB VBRG

Spendenaufruf für die Hinterbliebenen und Überlebenden des rechtsterroristischen Anschlags am 9. Oktober in Halle (Saale); von: Dachverband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG e.V.) und der Mobilen Opferberatung bei Miteinander e.V. in Sachsen-Anhalt

Unsere Solidarität mit den Hinterbliebenen und Überlebenden von mörderischen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsterrorismus ist unteilbar!
Nach dem rechtsterroristischen Anschlag in Halle (Saale) wollen wir die Hinterbliebenen und Überlebenden nicht alleine lassen und rufen zu Spenden für sie auf – als Ausdruck solidarischer Anteilnahme und konkreter Unterstützung, um die existenziellen Sorgen der Betroffenen abzumildern.

Nur durch glückliche Umstände, das besonnene Handeln der in der Synagoge von Halle zum Jom Kippur Gebet versammelten Jüdischen Gemeinde und durch das Standhalten der Eingangstür konnte ein antisemitisch motiviertes Blutbad verhindert werden. Durch die Kugeln des Attentäters starben am 9. Oktober 2019 die 40-jährige Jana L., die als Anwohnerin im Paulus-Viertel zufällig an der benachbarten Synagoge vorbeiging und der 20-jährige Maler Kevin S., der sich gemeinsam mit einem Arbeitskollegen zur Mittagspause im „KIEZ Döner“ aufhielt. Neben den in der Synagoge verbarrikadierten Männern, Frauen und Kindern durchlitten etliche weitere Menschen, darunter auch drei Kunden und zwei Mitarbeiter des „KIEZ Döner“, Todesangst. Wenig später wurden der 51-jährige Jens Z. und seine 50-jährige Lebensgefährtin Dagmar M. aus Wiedersdorf (Saalekreis) von dem Attentäter auf der Flucht in ihrem Hof angeschossen und schwer verletzt.

Eine Atempause für die Betroffenen
Die Hinterbliebenen – Angehörige und Freund*innen von Jana L. und Kevin S. – sowie die Überlebenden des rechtsterroristischen Anschlags sollen sich keine Sorgen um Mietzahlungen, Fahrt-, Betriebs- oder Lebenshaltungskosten machen müssen in einer Zeit, in der die immateriellen Folgen des Verlustes ihrer Lieben, ihrer körperlichen und seelischen Unversehrtheit ihre ganze Kraft und Aufmerksamkeit erfordern. So ist der „KIEZ Döner“ als Tatort weiterhin gesperrt: das führt zu existenzbedrohenden Einnahmeverlusten. Die Betreiber wünschen sich, den beliebten Imbiss bald renovieren und so schnell wie möglich wieder für ihre Gäste öffnen zu können. Gleichzeitig stehen sie selbst noch unter Schock.

Mit den Spenden wollen wir Betroffenen des Anschlags eine Atempause ermöglichen – und deutlich machen, dass unsere Solidarität mit den Opfern von rechtsterroristischer, antisemitischer und rassistischer Gewalt unteilbar und konkret ist. Damit greifen wir auch die Bitten des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Halle, Max Privorozki sowie der Betreiber des „KIEZ Döner“ auf, die Hinterbliebenen und Verletzten des Anschlags durch Spenden zu unterstützen.

Wir bitten um Spenden auf die folgenden Konten:
Opferhilfsfonds des Dachverbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V. (VBRG)
Kontoinhaber: VBRG e.V.
Verwendungszweck: Opferfonds/ Halle2019
IBAN: DE38 4306 0967 1177 901301
BIC: GENO DE M1 GLS
GLS Bank

Opferfonds für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Sachsen-Anhalt bei Miteinander e.V.

Kontoinhaber: Miteinander e.V.
Verwendungszweck: Halle2019
IBAN: DE84 8102 0500 0008 4734 01
BIC: BFSWDE33MAG
Bank für Sozialwirtschaft Magdeburg

Bei beiden Fonds überwacht jeweils ein unabhängiger Beirat die ordnungsgemäße Verwendung der Spendengelder. Spenden sind steuerlich absetzbar. Bei Beträgen bis zu 50 Euro gilt der Einzahlungsbeleg als Spendenquittung. Bei höheren Spendenbeträgen senden wir Ihnen auf Wunsch gern eine Spendenbescheinigung zu.

Weitere Informationen:

www.verband-brg.de/beratung/#opferhilfefond

www.miteinander-ev.de/opferfonds

www.mobile-opferberatung.de

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