Rassistischer Angriff wird am Amtsgericht Potsdam verhandelt

Lerchensteig Potsdam
Lerchensteig Potsdam

Der Angriff fand direkt vor dem Flüchtlingsheim im Lerchensteig statt. Drei Asylbewerber aus Kamerun wollten mit einer deutschen Freundin und einer bosnischen Asylbewerberin den Bus zum BUGA-Gelände nehmen, als sie an der Bushaltestelle auf eine Gruppe von fünf deutschen Männern und einer Frau trafen. Sofort wurde einer der Asylbewerber und seine Freundin rassistisch und sexistisch beleidigt. Ein zweiter Kameruner wollte sich dazwischen stellen, erhielt jedoch einen Schlag ins Gesicht und einen Stoß, so dass er zu Boden fiel. Alle drei Deutschen traten auf ihn ein. Als er wieder aufstand, wurde er erneut geschlagen. Eine Bierflasche flog in Richtung der Flüchtlinge und zerschellte am Boden. Unter Rufen wie »Scheiß-Nigger« stiegen die Angreifer in den Bus ein und fuhren weg, wurden jedoch kurze Zeit später von der Polizei gefasst.

Für die Opfer hatte der Angriff weitreichende Folgen. Die Plötzlichkeit der Attacke und die rassistische Kränkung lösten Empörung und eine nachhaltige Verunsicherung aus. Einer der Geschädigten musste sich in psychotherapeutische Behandlung begeben.

»Dieser Angriff direkt vor dem Flüchtlingsheim hat gezeigt«, so Kay Wendel vom Verein Opferperspektive, »dass es auch in Potsdam weiterhin ein rassistisches Gewaltpotenzial gibt, auch wenn die Zahl der rassistischen Angriffe in Potsdam insgesamt zurückgegangen ist. Selbst vor dem Heim können Flüchtlinge nicht sicher sein.«

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