Zahl rechter Gewalttaten in Brandenburg gleichbleibend hoch

Die erfassten Straftaten richteten sich nach Kenntnis der Beratungsstelle gegen mindestens 76 Personen. Weitere 31 Personen waren indirekt betroffen, da sie die Geschädigten während der Straftaten begleitet hatten. Bei 51 der erfassten Straftaten handelte es sich um Körperverletzungsdelikte. Daneben erfasste die Statistik der Opferperspektive zwei Brandstiftungen und eine Sachbeschädigung. In 27 Fällen war Rassismus das Motiv der Tat. In 13 Fällen richtete sich die Gewalt gegen Personen, die von den Angreifern vermutlich einem alternativen Milieu zugeordnet wurden. Bei 8 Fällen ist anzunehmen, dass die Opfer als politische Gegner eingestuft wurden. In 6 Fällen ist das Motiv noch ungeklärt, allerdings weisen verschiedene Umstände auf eine rechtsmotivierte Gewalttat hin. Es handelt sich um vorläufige Angaben, da erfahrungsgemäß Nachmeldungen zu erwarten sind.

Die Angaben für das vergangene Jahr müssen aufgrund von Nachmeldungen nach oben korrigiert werden. Die fortlaufend aktualisierte Statistik der Opferperspektive für das Jahr 2006 enthält statt 126 (Kenntnisstand Februar 2007) inzwischen 139 rechtsmotivierte Gewalttaten (2005: 140). Die Einschätzung, dass sich in Brandenburg auf dem Feld rechter Gewalt eine Entspannung abzeichnen würde, entbehrt daher leider jeder Grundlage. Auch im Jahr 2006 waren über 90 Prozent der Fälle Körperverletzungsdelikte. In 50 Fällen war Rassismus der Grund für die Angriffe. Insgesamt waren 200 Menschen direkt von rechter Gewalt betroffen, 73 Personen gelten als indirekt Betroffene.

Die Opferperspektive bietet im Internet eine Chronologie an, bei der die erfassten Fälle rechtsmotivierter Gewalt nach verschiedenen Suchkriterien abgerufen werden können.

Dominique John

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