Vom Opfer zum Täter gemacht

Musa E. wurde verurteilt, weil er sich gegen einen rassistischen Angriff auf seine Familie zur Wehr setzte: Fünf Monate Haft auf Bewährung. Der Kurde hat gegen das Urteil des Amtsgerichts Potsdam Berufung vor dem Landgericht eingelegt.

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Guben: Enttäuschendes Urteil nach Hetzjagd auf Linke

Mit einem Freispruch und einer Bewährungsstrafe endete am 29. April 2009 der Prozess um eine Jagd von etwa 30 bis 50 Rechten auf eine Gruppe Linker auf dem Gubener Stadtfest im Jahr 2006. Vier Geschädigte, die als Nebenkläger aufgetreten waren, zeigten sich enttäuscht. Die OpferanwältInnen übten scharfe Kritik an den Ermittlungen der Polizei.

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Cottbus

Ein afrikanischer Asylbewerber wurde in einer Kneipe von zwei Männern geschlagen. Der Betroffene geht von einer rassistischen Tatmotivation aus. Er musste nach dem Angriff ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Spremberg

Ein 20-Jähriger beschwerte sich in einer Kneipe bei drei Gästen, weil einer von ihnen »Heil Hitler« oder »Sieg Heil« gerufen hatte. Daraufhin wurde der junge Mann bewusstlos geschlagen. Er wurde später mit einem gebrochenen Bein, Schürfwunden und Prellungen im Gesicht ins
Krankenhaus eingeliefert.

Königs Wusterhausen

In den frühen Morgenstunden wurde ein Holzstapel angezündet, der an der
Fassade eines Jugendklubs lagerte. Die Flammen griffen auf das Dach
über. Der Brand wurde gelöscht, es entstand jedoch ein Sachschaden. Die
Kriminalpolizei ermittelt wegen Brandstiftung. Da zuletzt in dem Klub
mehrfach Veranstaltungen über Rechtsextremismus stattfanden, wird ein
politischer Hintergrund vermutet. NPD-Mitglieder und andere
Rechtsextreme hatten den Treffpunkt mehrfach als Klub für »Zecken«
bezeichnet.

Wendisch-Rietz

Zehn bis 15 teilweise mit Schlagringen bewaffnete Jugendliche drang in
die Bungalows eines Feriendorfes ein, wo sich eine 10. Klasse aus Sachsen aufhielt. Ein 17-Jähriger wurde durch einen Faustschlag im Gesicht verletzt. Die Schüler waren am Tag zuvor schon auf die Gruppe gestoßen, wobei ein ortsansässiger Jugendlicher mehrfach »Sieg Heil« gerufen haben soll. Die Polizei nahm zwei Tatverdächtige vorläufig fest.

Jüterbog

Zwei Vietnamesen wurden am Bahnhof von vier Rechten beleidigt, woraufhin
sie mit ihren Fahrrädern flohen. Nach einer Verfolgung mit einem Auto
stoppten und attackierten die Rechten, »Sieg Heil!» rufend, die beiden
Männer. Diese konnten erneut fliehen, als die Täter die Sirene der von
Zeugen herbeigerufenen Polizei hörten. Zwei Täter verfolgten die
Vietnamesen und warfen mit Steinen nach ihnen, wobei einer ein Messer in
der Hand hielt. Die anderen Täter fuhren mit dem Auto davon. Das
Fahrzeug wurde von der Polizei festgestellt. Zwei Männer wurden
vorläufig festgenommen. Die Opfer erlitten leichte Verletzungen.

Templin

Als ein Journalist auf einem Parkplatz Fotos machte, wurde er von einem 27-jährigen Mann gestoßen und beschimpft. Der Angreifer rief: »Templin soll sauber bleiben« und »Ausländer raus«. Außerdem versuchte der junge Mann, den Journalisten zu schlagen und seinen Fotoapparat zu entwenden.

Rechter wegen Anschlag auf linken Klub verurteilt

Der 21-jährige Marcel S.wurde am Donnerstag, den 2. April 2009 zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Der Wehrdienstleistende hatte vor dem Amtsgericht Bad Freienwalde zugegeben, in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni des vergangenen Jahres einen Brand in dem Jugendklub Maquis gelegt zu haben. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.

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Bernau

Im Stadtpark wurden aus einer Gruppe Rechtsextremer heraus einige alternative Jugendliche angegriffen. Einem der Opfer wurde dabei ein Finger gebrochen, ein anderer erlitt eine Platzwunde am Auge. Vor dem Angriff hatte es gegenseitige Beschimpfungen gegeben. Es konnten
zwei Tatverdächtige ermittelt werden.

Potsdam

Ein 41-jähriger Mann türkischer Herkunft wurde beim Aussteigen aus der Straßenbahn von zwei Personen ins Gesicht geschlagen. Die Angreifer hatten ihn zuvor gefragt, ob er Ausländer sei. Der Betroffene wurde an der Nase leicht verletzt.

Potsdam

Ein 19-jähriger Flüchtling aus Afghanistan wurde von einem ebenfalls
19-jährigen Mann zwei Mal ins Gesicht geschlagen und dabei leicht verletzt. Der Betroffene sagte aus, dass er drei Wochen zuvor von dem Angreifer rassistisch beschimpft worden sei.

Premnitz

Zwei Punks, die Naziaufkleber entfernten, wurden von einem ortsbekannten Mitglied der rechten Szene beobachtet und bis in einen nahe gelegenen Supermarkt verfolgt. Dort schlug der Rechte einem der Punks mit der Faust ins Gesicht.