Rezension: Zukunft rechts?!


Aus unserem Rundbrief Schattenberichte Juli 2019

Der Verein Zukunft Heimat ist für viele zum Inbegriff rassistischer Mobilisierung in Cottbus und im Land Brandenburg geworden. Joschka Fröschner, Mitarbeiter des Vereins Opferperspektive und Jakob Warnecke, promovierter Historiker, analysieren in der von der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem­ Aktionsbündnis Brandenburg gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit herausgegebenen Broschüre präzise die Entwicklung, Vernetzung und Wirkung der als Pro Zützen gegründeten geflüchteten-feindlichen Initiative. Zukunft Heimat gilt inzwischen als Erfolgsmodell und wird überregional von rechten Strukturen, wie Ein Prozent, Institut für Staatspolitik und Pegida unterstützt. Zurecht widmen sich die beiden Autoren diesem besorgniserregenden Beispiel auf 87 Seiten. Zum Redaktionsschluss Anfang diesen Jahres sehen sie den erneut eingetretenen Wahlerfolg der AfD in Brandenburg voraus und stellen ihn in einen Zusammenhang mit den Aktivitäten des Vereins. Die rassistischen Straßenproteste um Zukunft Heimat seien ein stimmenbringendes Modell, das von anderen Landesverbänden der Partei übernommen werden könnte. In Sachen wirksamer, langfristiger Gegenmaßnahmen zum rechten Agenda-Setting herrscht weitgehende Ratlosigkeit. Die Verwaltung und Presse der Region, die der Entwicklung wenig entgegenzusetzen haben, sehen die Autoren in die Verantwortung und zeigen, welche massiven Auswirkungen die rassistische
Stimmungsmache unter anderem für Geflüchtete und People of Color hat.

Rosa-Luxemburg-Stiftung/ Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus & Fremdenfeindlichkeit: „Was interessiert mich denn Cottbus?“ Dynamiken rechter Formierung in Südbrandenburg: der Verein Zukunft Heimat. Potsdam 2019.

Die gesamte Ausgabe ist als PDF hier zu finden:

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