Urteilsverkündung am Landgericht Potsdam: Versuchter Brandanschlag auf Jugendclub

Die Angeklagten müssen sich wegen des Vorwurfs der „Verabredung zu einem Verbrechen“ verantworten. Ein Zeuge hatte am Abend des 4. Juni 2005 die Polizei verständigt, weil sich mindestens 16 Rechte in der Nähe des als alternativ geltenden Jugendclubs »PreJu« versammelt hatten. Gemeinsam planten sie einen Brandanschlag auf den in der rechten Szene als „Zeckenclub“ bekannten Jugendtreff. Angesichts der daraufhin eintreffenden Polizei hatten die Angeklagten jedoch von ihrem Vorhaben Abstand genommen. Die Polizei stellte zwei Brandsätze, Benzinkanister und Baseballschläger sicher. Bei der anschließenden Durchsuchung von 18 Wohnungen wurden außerdem rechtextremes Propagandamaterial, Skimasken und Wollmützen mit Sehschlitzen sichergestellt.

Die elf Angeklagten im Alter von 18 und 19 Jahren sind Mitglieder der rechtsextremen Kameradschaftsszene aus Premnitz und Umgebung. Die Mehrzahl ist bereits durch Körperverletzungen und rechtsextreme Propagandadelikte in Erscheinung getreten. Einer der Angeklagten wurde erst Ende März 2007 vom Jugendschöffengericht Rathenow wegen eines Überfalls auf Linke zu eineinhalb Jahren ohne Bewährung verurteilt. Andere Angeklagte gehörten, wenige Monate nach dem geplanten Brandanschlag, zu den Gründungsmitgliedern der “Anti Antifa Rathenow” und der Gruppe “Nationale Sozialisten Premnitz”.

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