Pressemitteilung: Wiederholte rechte Angriffe auf das Jugendzentrum KLAB in Luckenwalde


Pressemitteilung: Die Beratungsstelle Opferperspektive e.V. und die Falken Brandenburg machen rechtsmotivierte Angriffe auf das Jugendzentrum KLAB in Luckenwalde öffentlich.

Das Jugendzentrum KLAB in Luckenwalde wurde in den vergangenen Monaten wiederholt zum Ziel rechter Angriffe. Im Juni wurde am helllichten Tage die Fensterscheibe des Eingangsbereichs eingeworfen. Mehrfach wurden Aufkleber mit extrem rechten und rassistischen Aussagen am Gebäude angebracht. Im vergangenen Jahr fanden Mitarbeitende ein Drohschreiben mit den Worten „Ihr werdet sterben wie die Menschen in Solingen“ vor der Tür des Jugendzentrums. Diese bezieht sich vermutlich auf das „Festival der Vielfalt“ im August 2024 in Solingen, bei dem 3 Personen durch einen Messerangriff getötet wurden. 

In Luckenwalde kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu rassistischen und extrem rechten Vorfällen. Erst im Mai hatte eine Gruppe Jugendlicher im Stadtpark mit dem sogenannten Hitlergruß posiert und davon Fotos in sozialen Medien veröffentlicht.
Der Träger des Jugendzentrums, die Falken Brandenburg, und der Verein Opferperspektive haben nun entschieden, die Angriffe auf den KLAB öffentlich zu machen, um zu zeigen, welche unmittelbare Bedrohung von extrem rechten Gruppierungen ausgeht.

Der KLAB soll ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche sein, an dem sie lernen und leben können, wie ein solidarisches Miteinander funktioniert. Ein Ort, an dem sie mit ihren Problemen nicht allein gelassen werden, an dem sie ernst genommen werden. Wenn Rechte uns angreifen, dann greifen sie genau das an: gelebte Solidarität, Fürsorge, Zusammenhalt und die freie Gesellschaft.“, so eine Mitarbeiterin des KLAB.

Das Jugendzentrum bietet regelmäßige Angebote wie Graffiti, Töpfern, verschiedene Sportarten, Kochen und aktuell ein Sommerferienprogramm an. Betrieben wird der Kinder- und Jugendtreff von der „Sozialistischen Jugend – Die Falken“. Der Verband tritt für gleiche soziale Rechte für alle ein, unabhängig von Herkunft oder Geschlecht.

Der KLAB wird von Rechten angegriffen, weil er als „links“ wahrgenommen wird. Die Taten sind Ausdruck des zunehmenden Dominanzanspruchs junger Neonazis, die damit ein Bedrohungsszenario schaffen und versuchen, die Mitarbeitenden einzuschüchtern.“ so Joschka Fröschner von der Opferperspektive.

In Brandenburg hat sich eine neue, subkulturell geprägte rechte Jugendkultur verfestigt. Immer häufiger werden die jungen Neonazis auch gewalttätig. So reihen sich die Attacken auf das KLAB in Luckenwalde ein in die zunehmenden Angriffe auf alternative Jugendeinrichtungen, Kulturzentren und Wohnprojekte, wie etwa das „Erebos“ in Spremberg, das „Jamm“ in Senftenberg oder die „Zelle79“ in Cottbus.

Besonders wichtig angesichts der rechten Bedrohungen sind die Solidarität und der Zusammenhalt in der Zivilgesellschaft.“, erklärt Joschka Fröschner von der Opferperspektive. Den Rechten muss deutlich gemacht werden, dass ihnen die Stadt nicht überlassen wird und die demokratische Stadtgesellschaft extrem rechten Übergriffen entschlossen entgegentritt.“

Wir werden diesen Raum beschützen – mit aller Entschlossenheit und Zusammenhalt, mit unseren Bündnissen und mit der Hoffnung auf die Solidarität und den Schutz der Zivilgesellschaft.”, betont eine Mitarbeiterin des KLAB.

Die Opferperspektive und die Falken fordern: Stadt und Zivilgesellschaft müssen die rechten Angriffe ernst nehmen und sich entschlossen hinter das Jugendzentrum stellen. Aufgabe der Polizei ist es, mit Nachdruck zu ermitteln und die Täter zu fassen. Gemeinsam mit dem KLAB muss die Sicherheitslage verbessert werden, um zukünftige Angriffe zu verhindern und die Mitarbeitenden und Besucherinnen und Besucher zu schützen.

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Für Rückfragen stehen Ihnen Joschka Fröschner von der Opferperspektive e.V. und Patrick Weinz von den Falken Brandenburg zur Verfügung:

Joschka Fröschner (Opferperspektive): 0151 5072 4851

Patrick Weinz (Falken Brandenburg): SJD@falken-brandenburg.de

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