Vor 10 Jahren starb Kajrat Batesov

Gedenken an Kajrat Batesov, 2002 von Rechten in Wittstock erschlagen (Foto: Opferperspektive)
Gedenken an Kajrat Batesov, 2002 von Rechten in Wittstock erschlagen (Foto: Opferperspektive)

Die Angreifer wollten, nach eigenen Angaben, so »ihr Revier« gegen »Fremde« und »Russen« verteidigen. Als die beiden bereits schwer verletzt am Boden lagen, schleuderte einer der Täter einen 18 Kilo schweren Feldstein auf Kajrat. Am 23. Mai 2002 starb der 24-Jährige aufgrund der schweren Verletzungen.

Am 1. Mai 2012 wurde in Wittstock, im Rahmen der Proteste gegen einen Neonaziaufmarsch, an Kajrat Batesov erinnert und der Todesopfer rechter Gewalt gedacht. Nach wie vor ist der Kampf gegen rechtes Gedankengut und rechte Schläger auf den Straßen nicht gewonnen. Weiterhin besteht die Gefahr wegen der Hautfarbe, wegen des Aussehens, der kulturellen Zuordnung oder politischen Einstellung angegriffen zu werden. Seit 1990 starben mindestens 27 Menschen durch die Gewalt von Neonazis in Brandenburg. Von der Landesregierung werden lediglich neun Tötungsverbrechen als politisch rechts motiviert anerkannt.

Für den 1. Mai hatte die Neonazigruppe Freie Kräfte Neuruppin/Osthavelland zu einer Demonstration aufgerufen. Der Aufmarsch der ca. 200 Neonazis wurde erfolgreich nach wenigen Metern gestoppt. Unter dem Motto »1.Mai Nazifrei« hatten sich etwa 150 Personen auf die Straße gesetzt und ihrem Protest gegen Rechts deutlich zum Ausdruck gebracht.

Die Neonazis lösten sichtlich frustriert und aggressiv ihre Versammlung auf. Etwa 80 von ihnen fuhren nach Neuruppin, um eine Spontandemonstration durchzuführen. Dort durchbrachen sie am Bahnhof eine Polizeikette und griffen anschließend mit Flaschen und Steinen das alternative Jugendwohnprojekt »Mittendrin« an. Nur durch das beherzte Eingreifen der Menschen im Jugendzentrum konnten die Attacken abgewehrt werden. Erst anschließend erschien die Polizei.

Rede zum Gedenken an Kajrat Batesov auf ostblog

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