Wanderausstellung: Provokation für Rechte

Die Ausstellung, die Todesopfern rechter Gewalt ein künstlerisches Denkmal setzt, trägt dazu bei, die gesellschaftliche Sensibilität für das Schicksal der Betroffenen zu erhöhen.

Organisierten Rechten ist das öffentliche Interesse an der Ausstellung offensichtlich ein Dorn im Auge. Als die Ausstellung im Februar 2009 in Heiligenstadt (Eichsfeld, Thüringen) Station machte, wurde der Ausstellungsort Ziel einer Neonaziaktion. In der Nacht vor der Eröffnung wurde das Eingangstor der katholischen Einrichtung Villa Lampe mit einem Vorhängeschloss verriegelt. Die Neonazis hinterließen außerdem ein Transparent mit der Aufschrift »Wegen Lüge geschlossen – Freier Widerstand Eichsfeld«. Der Thüringer Landesverband der Grünen verurteilte diese Aktion mit deutlichen Worten. Lokale Antifagruppen bezeichneten die Aktion als »Verunglimpfung und Verhöhnung der Opfer rechtsextrem motivierter Gewalt«.

An anderen Stationen kam es zu Sachbeschädigungen. Mutmaßlich aus Missachtung für die porträtierten Opfer wurden mehrere Ausstellungstafeln zerkratzt und anderweitig beschädigt.

Die Ausstellung tourt seit dem Jahr 2002 durch die Bundesrepublik. Sie wurde mehrfach aktualisiert. In der derzeitigen Version sind 136 Personen porträtiert, die zwischen 1990 und 2005 durch rechte und rassistische Gewalt ihr Leben verloren. Konzipiert und umgesetzt wurde die Ausstellung von der Künstlerin Rebecca Forner. Bei der Betreuung arbeitet die Opferperspektive mit der Friedrich-Ebert-Stiftung zusammen. Es existiert ein pädagogisches Begleitprogramm, das von der Opferperspektive vermittelt wird.

Informationen und Buchungsanfragen über www.opfer-rechter-gewalt.de

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