Serie von Brandanschlägen auf Imbisse reißt nicht ab

Hörlitz: Mehmet Alatas und der Vermieter Albert Liesk an der Brandstelle
Hörlitz: Mehmet Alatas und der Vermieter Albert Liesk an der Brandstelle

Opferperspektive e.V.
Pressemitteilung vom 10.02.2004

Serie von Brandanschlägen auf Imbisse reißt nicht ab
Spenden für Neuanfang in Hörlitz
In der Nacht zum 28. Januar verübten zwei 18- und 20-jährige junge Männer einen Brandanschlag auf einen Döner-Imbiss in Hörlitz bei Senftenberg. Der Betreiber, der 49-jährige Türke Mehmet Alatas, und seine vierköpfige Familie stehen vor dem Ruin. Für einen Neuanfang würde Herr Alatas 4000 Euro benötigen. Der Verein Opferperspektive ruft zu Spenden auf.

Herr Alatas kann es noch nicht fassen. »Wie kann man einfach so das Leben von acht Menschen zerstören?« Außer seinen beiden Söhnen in Hörlitz unterstützt er weitere vier Kinder in der Türkei. Jetzt muss er den Gang zum Sozialamt antreten. Doch er sieht die Lage nicht aussichtslos. Eine Reihe von couragierten Bürgerinnen und Bürgern aus Hörlitz hilft ihm, wo sie können. Ein Geschäftsmann will ihm günstig einen neuen Imbisswagen vermieten, für die Inneneinrichtung des Imbisses braucht Herr Alatas noch 4000 Euro, um möglichst bald weitermachen zu können. Der Bürgermeister hat sich schon mit einem Spendenaufruf an die Bürgerinnen und Bürger der Großgemeinde Schipkau gewandt, auch der Verein Opferperspektive ruft zu Spenden auf:

Opferperspektive e.V.; Kto.-Nr. 350 202 30 41; Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam; BLZ 160 500 00; Stichwort: Hörlitz

Kay Wendel vom Verein Opferperspektive bemerkt dazu: »Das ist der achte Brandanschlag auf einen ausländischen Imbiss in Brandenburg innerhalb von drei Monaten. Immer, wenn Tatverdächtige gefasst wurden, war Rassismus der Grund für die Gewalt. In Gegenden mit einem Prozent Ausländeranteil müssen offenbar die Imbisse als Symbol für alles ›Fremde‹ herhalten. Die Betroffenen stehen vor dem Nichts. Es darf nicht sein, dass rechtsextreme Gewalttäter Arbeitsplätze zerstören, die sich die Betreiber mühsam aufgebaut haben. Ich hoffe, dass die Bevölkerung ein klares Zeichen der Solidarität setzt und den Betroffenen hilft, einen Neuanfang zu schaffen.«

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