Rechtsmotivierter Angriff in Luckenwalde vor Gericht

Der damals 22-Jährige Afghane hatte zusammen mit einem Freund aus Palästina in den Morgenstunden des 28. März 2004 die Diskothek »Fränkis Tanzbar« in Jüterbog besucht. Bereits in der Diskothek wurden die zwei Flüchtlinge von den späteren Tätern angesprochen und aufgefordert, vor die Tür zu kommen. Sie ließen sich jedoch nicht provozieren. Als sie wenig später die Diskothek verließen, trafen sie am Ausgang auf eine Gruppe von ca. neun Personen, darunter auch diejenigen, die bereits in der Diskothek provoziert hatten. Ein Mann trat auf den Palästinenser zu und versuchte, ihm in das Gesicht zu schlagen.

Zu diesem Zeitpunkt konnte der 22-Jährige Afghane noch die vor der Tür stehende Security zu einem Eingreifen bewegen. Als sich die zwei Flüchtlinge einige Meter von der Diskothek entfernt hatten, liefen u.a. die zwei Angeklagten hinter ihnen her und es wurden rassistische Beleidigungen, wie »Scheiß-Ausländer« und »Ausländer sind Kakerlaken« gerufen. Mit Äußerung wie: »Ich bin Nazi, weil wir wegen euch den Weltkrieg verloren haben« wurde der Standpunkt gegenüber den Flüchtlingen klar gemacht.

Während sich der Palästinenser der bedrohlichen Situation entziehen konnte, wurde der 22-Jährige von hinten attackiert und zu Boden gerissen. Anschließend traten und schlugen die Täter auf den am Boden Liegenden ein. In der Erinnerung des Opfers dauerte diese qualvolle Situation über Minuten an. Das Opfer musste u.a. wegen eines Frissurbruchs des Nasenbeins und eines Schädel-Hirn-Traumas stationär im Krankenhaus behandelt werden.
Der Angriff am 28.03.2004 war nur einer von mehreren Vorfällen rassistischer Gewalt gegen Flüchtlinge in Jüterbog im letzten Jahr. Dabei soll es sich bei den Tätern z.T. um denselben Personenkreis handeln, so soll die weibliche Angeklagte bei mehreren Vorfälle als Provokateurin gegenüber den Flüchtlingen eine entscheidende Rolle gespielt haben.

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