Rathenow

Am frühen Samstagmorgen griff eine Gruppe Neonazis drei alternative Jugendliche an und verletzte diese teils erheblich. Ein Betroffener wurde mit einem Schädelhirntrauma in ein Krankenhaus eingewiesen. Die Täter stammen aus dem örtlichen Kameradschaftsspektrum.

Cottbus

Drei Personen warfen einen brennenden Gegenstand in einen von Vietnamesen betriebenen Imbisswagen. Es entstand erheblicher Sachschaden. Am Abend vor der Brandstiftung hatten Rechtsextreme auf dem
Platz, auf dem sich der Wagen befindet, eine Wahlkampfveranstaltung der Linkspartei gestört.

Wittstock

In der Nacht versuchten unbekannte Täter, einen Döner-Imbiss in Brand zu
stecken. Sie hebelten einen Rollladen auf und zertrümmerten die Scheibe.
Eine Flasche mit brennbarer Flüssigkeit in den Innenraum zu werfen,
misslang. Am Vortag hatte im benachbarten Neuruppin eine Nazi-Demo
stattgefunden. Die Inhaber vermuten die Täter in der rechten Szene.

Innenminister will das »N-Wort« weiter verwenden

Am 1. April 2009 fällte das Landgericht Neuruppin ein beachtenswertes Urteil: Es wertete die Beleidigung »Neger« als fremdenfeindlich und herabwürdigend. Auch lud die Polizei erstmals die Opferperspektive ein. Bei einer Fortbildung sollen PolizistInnen sensibilisiert werden, weil sie in der Vergangenheit Schwarze als »Neger« bezeichnet hatten.

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Templin: Mord aus rechter Gesinnung

Templin, die »Perle der Uckermark«, war vor einem Jahr Schauplatz eines brutalen Mordes. Sven P. (19) und Christian W. (22) misshandelten in der Nacht zum 22. Juli 2008 den 55-jährigen Bernd K. und töteten ihn. Anschließend versuchten sie, die Leiche zu verbrennen. Zuvor hatten die drei gemeinsam getrunken.

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Hohe Dunkelziffer

»Entgegen dem Bundestrend ist in Brandenburg die Zahl rechtsextremer Gewalttaten deutlich zurückgegangen«, so konstatierte am 30. Mai 2009 Der Spiegel. »Ausgerechnet das lange verrufene Brandenburg organisiert erfolgreich Widerstand gegen den braunen Mob«, so das Fazit des Hamburger Nachrichtenmagazins.

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Gewalt gegen Obdachlose

Im vergangenen Jahr wurden mindestens fünf Menschen von Rechten ermordet. Unter den Opfern war der Brandenburger Bernd K. aus Templin. Am 22. Juli 2008 brachten zwei Rechte den alkoholkranken Mann durch Tritte gegen den Kopf um.

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Zossen

Ein Mitglied der Bürgerinitiative »Zossen zeigt Gesicht« wurde massiv
bedroht. Unbekannte Täter hinterließen am Haus eines Mitstreiters die Parole »Zossen bleibt braun« und die Drohung »Jörg Warnke stirbt bald«. Zuvor war bereits das Haus, in dem sich die Initiative »Zossen zeigt Gesicht« befindet, von Rechten beschmiert worden.

Werneuchen

Weil sie offenbar DVU-Plakate aus dem Straßenbild entfernten, wurde in
Werneuchen eine Gruppe von Personen durch Rechte beschimpft. Während eine Person von einem Rechten festgehalten wurde, versetzte ein anderer dem Wehrlosen einen Kopfstoß sowie Schläge ins Gesicht. Es
konnte ein Tatverdächtiger ermittelt werden.

Lindow

Bei einem Streit mit Lindower Jugendlichen wurden Spieler des
Fußballclubs Tükiyemspor Berlin mit den Worten »Scheiß-Ausländer« und
»Dönerfresser« rassistisch beschimpft. Ein Lindower soll dabei »Sieg Heil« gerufen und den sogenannten »Hitler Gruß« gezeigt haben. Am Folgetag kam es zu einer Schlägerei zwischen den beiden Gruppen. Dabei wurden mehrere Jugendliche verletzt.

Potsdam

Nach einer verbalen Auseinandersetzung in einer Straßenbahn beleidigte ein polizeibekannter Rechter einen schwarzen Deutschen wegen seiner Hautfarbe und schlug dann auf ihn ein. Dabei verletzte er den Angegriffenen und beschädigte seine Brille.

Teltow

Drei deutsche Staatsbürger wurden Opfer einer gefährlichen Körperverletzung, die sich »gegen links« richtete. Es konnten drei Tatverdächtige ermittelt werden. Nähere Angaben liegen nicht vor.

Abschiebung stoppen – Bleiberecht für Opfer rechter Gewalt

Am 12. August werden Jean Mpeka M., seine Frau Hortance und ihre drei Kindern abgeschoben. So hat es die Cottbuser Ausländerbehörde verfügt. Jean Mpaka M. war in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) politisch aktiv, wurde verfolgt und misshandelt. Seine politische Verfolgung wurde anerkannt. Weil sich die politische Situation in der Demokratischen Republik Kongo gebessert habe, wurde der Antrag auf politisches Asyl aber abgelehnt.

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Premnitz

In den frühen Morgenstunden wurde eine Gruppe alternativer Jugendlicher
von ca. 10 stadtbekannten Rechten als »Dreckige Pocken« beschimpft und angegriffen. Ein junger Erwachsener wurde dabei durch Tritte gegen den Kopf verletzt. Er musste im Krankenhaus behandelt werden.

Cottbus

Zwei Studenten aus Syrien wurden vor einem Wohnheim von zwei jungen Frauen als »Scheiß Kanaken« beschimpft. Die Studenten reagierten zuerst nicht. Nach weiteren rassistischen Beleidigungen kam es zu einer verbalen Auseinandersetzung. Schließlich schlug eine der Frauen mit einem Schlagring einem der Studenten unvermittelt ins Gesicht. Der Geschädigte setzte sich zur Wehr. Die eintreffende Polizei nahm von beiden Seiten Anzeigen auf.

Eberswalde

Offensichtlich aus Verachtung für sozial Randständige haben zwei 14-Jährige einen schlafenden Betrunken überfallen und versucht, ihn anzuzünden. Die Täter hatten den 60-Jährigen hilflos in einem Hauseingang aufgefunden, ihn ausgeraubt und anschließend angezündet. Das Opfer musste mit Brandverletzungen zur stationären Behandlung ins Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen versuchten Mordes auf.

Zossen

Zwei Rechte versuchten Transparente der Bürgerinitiative »Zossen zeigt Gesicht« von einem Haus zu entfernen, in dem der Sprecher der BI sein Büro unterhält. Am Tag zuvor war das Haus u.a. mit den Parolen »Volksverräter« und »linke Sau« beschmiert worden. Außerdem wurden Aufkleber der Freien Kräfte Teltow-Fläming hinterlassen. Das Haus dient als regelmäßiger Treffpunkt der Initiative.

Cottbus

Vor einer von Indern betriebenen Gaststätte skandierten fünf Jugendliche rechte Parolen und warfen Flaschen in Richtung Restaurant. Ein Mitarbeiter der Gaststätte ergriff einen der Angreifer und hielt ihn fest, bis die Polizei eintraf. Nur durch das Eintreffen der BeamtInnen konnte verhindert werden, dass ein weiterer Jugendlicher aus der Gruppe der Angreifer mit einem Baseballschläger auf die Inder einschlug.

Storkow

Ein deutscher Staatsbürger wurden Opfer einer Körperverletzung, die sich
»gegen sonstige politische Gegner« richtete. Es konnten zwei Tatverdächtige ermittelt werden. Nähere Angaben liegen nicht vor.

Grünewald

Ein Carport wurde angesteckt und brannte völlig aus. Die Feuerwehr konnte das Übergreifen der Flammen auf ein angrenzendes Wohnhaus verhindern. Die Polizei geht von einer Brandstiftung aus, die sich gegen »sonstige politische Gegner« richtete. Es konnten keine Tatverdächtigen ermittelt werden.

Diensdorf-Radlow

Gegen Abend wurde eine dreiköpfige niederländische Familie an einem
Badesee von angetrunkenen Rechten bedroht. Die Familie hatte die Männer
aufgefordert, ihren Hund an die Leine zu nehmen. Daraufhin skandierte
die Gruppe »Ausländer raus« und drohte damit, das Kind der Familie »zu
ersäufen«. Die Polizei nahm die drei Männer vorübergehend fest.